Im medizinischen Sinne ist eine Depression jedoch etwas anderes. Nämlich eine ernst zu nehmende Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen so beeinflusst, dass sie sich aus ihrer gedrückten Stimmung, der Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken nicht mehr selbst befreien können.
Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme ICD unterteilt Depression wie folgt:
F31.– Depression: Bipolare affektive Störung
F32.– Depression: Depressive Episode
F33.– Depression: Rezidivierende depressive Störung
F34.– Depression: Anhaltende affektive Störungen
F38.– Depression: Sonstige affektive Störungen
Hauptgruppen bei Depression:
1. Gedrückte Stimmung, Gefühl der Gefühllosigkeit, innere Leere
2. Interessenverlust und Freudlosigkeit
3. Antriebsmangel und überhöhte Ermüdbarkeit
Zusatzsymptome bei Depression:
1. verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
2. vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
3. Schuldgefühle und Gefühle von Minderwertigkeit
4. pessimistische Zukunftsperspektiven, übertriebene Sorgen, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit
5. Suizidgedanken, Suizidhandlungen, Sinnlosigkeit des Lebens
6. Schlafstörungen
7. verminderter Appetit
Sind mindestens zwei Bereiche der Hauptgruppe bei Depression und zwei Zusatzsymptome vorhanden, so spricht man von einer Depression im medizinischen Sinne.
Da Menschen unterschiedlich sind, sind auch die Verlaufsformen bei Depression sehr unterschiedlich. Wir unterscheiden in:
- Unipolare Depression, gekennzeichnet von einer, teils mehrere Phasen von Schwermut, welche mindestens zwei Wochen andauern
- Bipolare Depression, gekennzeichnet von einem Wechsel manischer Phasen mit depressiven Episoden (Hochgefühl und negative Stimmung)
- Dysthymie, gekennzeichnet durch eine mildere Form von Schwermut, welche lange, teils mehr als zwei Jahre, anhält
- Symptomatische Depression, infolge einer Erkrankung oder Infektion
- ungünstige Lebensumstände, Verlust eines Menschen, Probleme in der Partnerschaft, Arbeitslosigkeit, körperliche Erkrankungen
- erblich bedingte Ursachen
- jahreszeitspezifische Ursachen
- Depression in Folge von Medikamenten, Sucht- oder Rauschmitteln
- hormonelle Ursachen, Schwangerschaft
- erlernte Hilflosigkeit
- Mangel an sozialer Anerkennung